Nach zwei Jahren Pause fand sie endlich statt: Die 8. Maker Faire  mit über 1000 Makern an rund 200 Ständen. Pünktlich um 10 Uhr wurde sie  am 10. September 2022 eröffnet, und im Anschluss durfte ich an dem Presserundgang mit dem Chefredakteur des Make-Magazins, Daniel Bachfeld, teilnehmen.

In einer Stunde bekam ich so einen kleinen Einblick in die Vielzahl der Aussteller und machte mich anschließend eigenständig auf Entdeckungstour.

Unter anderem wurde ich auf ich eine spannende Parallele zwischen dem Glücksklee und meinem neuen Hobby dem Amateurfunk aufmerksam. Wie das geht fragt ihr euch?

Der Reihe nach …. auf dem Rundgang hörten wir einen kleinen Vortrag von einer Studentin, die mit weiteren neun Studierenden im Rahmen des Überflieger2-Wettbewerbes vom DLR die Symbiose zwischen Klee und Bakterien, die Stickstoff aus der Luft als Dünger bringen sollen, erforschen. Mithilfe eines selbst konzipierten Würfels, dessen Innenleben aus einer Biokammer, in der ein Tag-Nacht-Zyklus simuliert wird, sollen die Pflanzen wachsen. Der Prozess wird durch eine Kamera mit verschiedenen Sensoren überwacht. Und das tolle daran: 40 Tage lang darf der Klee auf der ISS zu Besuch sein und dort gedeihen!

    

Und hier ist auch schon die Parallele. …. Kontakt zum All wurde auf der Messe von den Funkamateuren mit Hilfe des geostationären Satelliten QO-100 aufgenommen. Auch Kontakte zur ISS sind beim Amateurfunk möglich.

Der Amateurfunk dient der Völkerverständigung und ist je nach Ausbreitung der Funkwellen fast grenzenlos möglich. Mit einfachsten technischen Mitteln kann eine Kommunikation rund um die Welt stattfinden. So manch junger Funkamateur hat durch dieses Hobby seinen Berufsweg als Techniker oder Ingenieur gefunden. Doch was ist die Faszination am Amateurfunk werde ich oft gefragt. Du kannst doch auch um die ganze Welt telefonieren. Ja, richtig …. aber über den Amateurfunk habe ich Kontakt zu Menschen auf dieser Erde, die ich bis dahin nicht kannte.

Wie funktioniert das?

Ich baue eine Antenne auf und verbinde diese mit meinem Funkgerät. In dem Gerät stelle ich eine Frequenz der Amateurfunkbänder ein. Dann rufe ich in das Mikrofon: CQ DD9NW. CQ steht dabei für allgemeiner Anruf und DD9NW ist mein Rufzeichen, welches mir nach erfolgreicher Prüfung von der Bundesnetzagentur zuteilt wurde. Und dann warte ich ab, dass jemand meinen Ruf hört und mir antwortet. Manchmal ist es notwendig den allgemeinen Anruf zu wiederholen. Der Moment zwischen dem Ruf und der Antwort ist immer sehr spannend. Wie weit wurde ich gehört? Mit meinem Gesprächspartner tausche ich aus, wie gut wir uns verstehen können und wo wir wohnen. Gerne wird auch beim Amateurfunk noch über das Wetter gesprochen und welche Technik im Einsatz ist. Das besondere an Funkamateuren ist, dass sie sich ihre Technik selber bauen dürfen. Am Ende bedanke ich mich für das nette QSO (Kontakt) und verabschiede mich mit 73 (viele Grüße). Anschließend kann ich erneut rufen und warten, dass sich jemand meldet.

                

Diese Faszination möchten die vielen aktiven Funkamateure auf der Messe vermitteln. Es gab zwei Stände vom Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. (kurz DARC) der größten Vereinigung von Funkamateuren in Deutschland und Europa mit Sitz in Baunatal. Im Außenbereich konnte jeder einen kleinen Morsekurs besuchen, in dem nach Anleitung die Buchstaben des Vornamens gemorst wurden. Weiterhin gab es ein Funkgerät aus dem Jahr 1959 (GRC-9) im Betrieb zu bewundern, eine mobile Funkstation auf einem Rollator, die Stromerzeugung mit einer Dampfmaschine zog viele Besucher an und ein Segelflugsimulator rundete das Angebot ab. Viele Fragen zum Thema Amateurfunk wurden an diesen zwei Tagen beantwortet.

Im Innenbereich wurde der Empfang über den Satelliten QO-100 auf eine Leinwand übertragen und Kinder und Jugendliche konnten an der Experimentierwerkstatt teilnehmen, welches mit einem Lötdiplom und dem gelöteten Werkstück belohnt wurde.

 

           

Und wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich über den DARC nach einem Ausbildungskurs erkundigen und eine Lizenz erwerben. Der Einstieg in das Hobby wird demnächst durch eine Einsteigerlizenz erleichtert und kann jederzeit auf eine höhere Lizenz erweitert werden.

Aber ich möchte auch noch von weiteren Highlights auf der Messe berichten:

Zum Thema Feuer gab es gleich zwei Hingucker …. ein sechs Meter hoher Drachenvogel aus Stahl mit einer Flügelbreite von 15 Metern. Matthias Vijerman und Ronald Duikersloot arbeiteten gemeinsam an dieser Stahl-Skulptur namens Garuda.

Als zweiter Aussteller war der Cirkus PropanePunk aus Tschechien zu Besuch. Solange das Feuer aus war, standen die Menschen Schlange um in den Hamsterrädern aus Stahl (Durchmesser 15 Meter) zu laufen.

    

 

Das Thema Licht war in der Glashalle, die abgedunkelt war zu bestaunen. Jürgen Klöck berichtete bereits auf dem Presserundgang, dass er ein großes zu Hause besitzt und all seine upcycling Lichtprojekte dort einen Platz gefunden haben. Er hat einen Faible für historische Technik, so sammelt er Messgeräte, Rechenmaschinen, Telefone und viele anderen Dinge, denen er durch sein geschicktes Handwerk ein zweites Leben als Lichtobjekt schenkt.

        

 

Weiterhin durfte ich Bekanntschaft machen mit ISO, einem wunderschönen Unterwassertier mit einer Länge von 7 Metern. Tom Davies hat seine neuste Kreation mit animierten, digitalen LED-Pixel-Lichtschema zum Leben erweckt.

    

Art and Tech.Space präsentierten Ursula, Bärbel und Annegret. Die drei Ladys wie sie auch genannt wurden. Jan Keller und Jascha Wallmeier präsentierten diese drei Strichmännchen (Strichfrauen klingt jetzt wirklich doof! ;-) ) mit LED Strips, Stahl und Luftschläuchen. Es wurde dazu eingeladen neben Ursula Platz zu nehmen, sich fotografieren zu lassen und es auf Instagram zu posten um ein Teil der ATs Maker Fair Collage zu werden. Instragram: @artandtech.space

Der Lobomat

Ein Lob …. das kann jeder gebrauchen. Andreas Ohrdorf präsentiert den Lobomat, der auf Knopfdruck ein Lob ausdruckt. Eine süße Idee, doch es steckt natürlich mehr dahinter. Er animiert Schüler und Schülerinnen mit einem Einblick in die Technik den Lobomat als Projekt in die Schulen zum Nachbau zu tragen. Der Bau ermöglicht einen spannenden Einstieg in das Basteln mit elektronischen Bauteilen und das Programmieren. 

        

 

FabLab St. Pauli präsentierte unter anderem biegsames Holz, welches durch ein bestimmtes gelasertes Muster möglich ist, diese nennen sich Living Hinge.

Ein weiteres großes Thema war der 3D-Druck und das Recycling von3D-Druck Abfällen.

   

Die Freunde von Wall-E, R2D2, BB8 und Co. kamen auch auf Ihre Kosten mit Modellen im Kleinen wie im Großen.

      

Es hat wieder viel Spaß gemacht die Maker Faire zu besuchen!

Bis zum nächsten Jahr!

73

Nicole DD9NW

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